MANUEL QUERO
Der am 28.4.1970 in Barcelona geborene Manuel Quero arbeitete drei Jahre lang bei verschiedenen Straßentheatern, bevor er 1996 begann, an der Folkwang-Hochschule Modernen Tanz zu studieren. Er wirkte in dieser Zeit u.a. in Produktionen von Malou Airaudo, Henrietta Horn und Jean Sasportes mit. Nach Abschluss seines Studiums 1999 wechselte er in das Folkwang Tanzstudio (FTS) unter der Leitung von Henrietta Horn, wo er sich sowohl in vielen ihrer Stücke, als auch in Werken anderer Choreographen solistisch hervortat.
.Seine eigene choreographische Arbeit begann er 1998 mit “Liebkosungen” , dem im Jahr darauf die Stücke “Diagonale” und “Snake” folgten. Alle drei Choreographien wurden als Beiträge zum “Junge Choreographen”-Abend an der Folkwangschule gezeigt. Im Jahr 2001 erhielt er den Auftrag, eine Choreographie mit Studenten für den Schulabend der Hochschule zu kreieren. Es entstand “Mal so, mal so”. ‘Für das Folkwang Tanzstudio entstand 2002 “The Maids of Honour” . Gleichzeitig entwickelte er das Solo-Videoprojekt “Waldgespräch”, dem 2003 das Duett “Flucht vor sich” folgte. Im Frühjahr 2003 arbeitete er mit Samir Akika in dessen Multimediaprojekt “Sharks”. 2004 entstanden die Produktionen “Monotonos” und “Freneticas”. 2005 choreographierte er für das Tanztheater Freiburg/Heidelberg “London Bridge”. 2007 entstand für das Staatstheater Kassel das Stück “Sucht”, desweiteren für seine Compagnie “Dra-men woman”. 2010 Eröffnung “Ruhr 2010″. 2010 “Woyzeck” von Yehuda Almagor für das Teatron Teater. 2011 “Eu estive aqui”, von Mark Sieczkarek. 2011 “Doppelgänger” von Yehuda Almagor für das TeatronTeater.
.Ausgezeichnet wurde Manuel Quero 2003 mit dem Künstlerpreis “Hungertuch 2003”. 2004 war er Finalist des “Kurt-Jooss-Preises”.
.Seit 2008 Mitglied der “Ateliergmeinschaft DER BOGEN”,
Meinen Weg zum Tanz fand ich über das Schauspiel, was möglicherweise erklärt, warum Mimik und Gestik derart wichtig für meine Choreographien sind. Ich versuche stets, an Extreme heranzugehen, suche auf der einen Seite nach dem Besonderen, scheue andererseits nicht das Risiko, gängige Klischees zu nutzen und zu bedienen. Dabei gehe ich sehr intuitiv vor und lasse mich in meinen Bewegungen maßgeblich von der Musik und ihrem Rhythmus beeinflussen.
In meinen letzten Arbeiten habe ich mich vorwiegend dem Thema der Ausgrenzung gewidmet. Besonders reizvoll fand ich es, hierfür das Zeitalter des Barock als Handlungshintergrund zu nutzen, in dem man zwischenmenschliche Zänkereien, Ränkespiele und Eitelkeiten mit Puderquaste und Goldglanz zu überdecken versuchte. Verhüllt in die pompösen Reifröcke dieser Zeit, ließ ich die Tänzer sich in Neid und Egoismus gegeneinander ausspielen, zeigte sie aber auch in der daraus resultierenden Einsamkeit und Tristesse.
Die Zuschauer sollten stets im Unklaren bleiben, ob das amüsante Treiben auf der Bühne ihnen nicht eigentlich einen Spiegel vorhält und einen ironischen Seitenhieb auf die eigenen Marotten und Verhaltensweisen darstellt.